Der Charakter

Die Hexe Verina ist ein NPC in der HORDE Pen und Paper Reihe, die seit 2021 auf dem Twitch-Kanal von Gronkh als Stream erschienen und seit 2023 auch als Comic-Reihe herausgekommen ist.

Sie wird wie die meisten NPCs von der Spielleiterin Liza Grimm gespielt und ist somit von ihrem Design her nach auch an Liza angelehnt. In den Pen und Paper Runden fungiert sie sowohl als Questgeber, als auch jemand, der den „Helden“ immer wieder durch Rat, Zauber oder mit Gegenständen hilft, oder den Plot auf andere Weise vorantreibt.

Verina zeichnet sich durch ihre Vergesslichkeit aus. Die muss sich alles auf Zettel aufschreiben, damit sie nichts vergisst. Außerdem hat sie eine Schwäche für den Helden-Zauberer Willibert, was sie in eine Zwickmühle bringt, da ihre Lebensgefährtin, die ehemalige Medusa Christina, davon nichts mitbekommen soll.

Ich fand ihr Design cool, und da ich bereits ein Willibert-Cosplay geschneidert hatte, hat es mich in den Fingern gejuckt, auch seine Herzensdame einmal als Cosplay umzusetzen. Natürlich gab es das Cosplay auch nicht zu kaufen, daher musste ich es wieder selbst machen. Und wieder habe mich dabei an dem Design von Marv aus den Comics orientiert.


Materialien

Meine Stoffe konnte ich wieder beim Stoffkontor JP Stoffe in der Nähe erwerben.

  • blass-fliederfarbener Wollmischstoff, sehr leicht, für das Unterkleid.
    • Er sieht recht natürlich aus und könnte gut aus einer mittelalterlichen Fantasy-Welt stammen
  • dunkelbraun-schwarzer Möbelstoff für das Überkleid
    • wirkt etwas gröber, aber auch passend für ein Überkleid, das robuster ist und so aussieht, als würde es vielleicht schon seit Jahrzehnten getragen

Bei beiden Stoffen war mir wieder wichtig, dass sie eine sichtbare Struktur aufweisen.

Und wieder habe ich statt der „richtigen“ Seite, die hier oben im Bild zu sehen ist, die andere Seite für das Cosplay gewählt (hier unten im Bild).

Die rechte Seite des Stoffs war mir vom Muster zu unruhig für das Cosplay. Und da die linke Seite auch noch sichtbare Struktur aufweist, war das für mich der richtige Weg.

Sonstige Materialien

  • schwarzes Band
  • dunkelviolette Kordel
  • EVA-Foam Platten (5mm, 3mm schwarz)
  • Foam Clay (schwarz)
  • Acrylfarbe (weiß, elfenbein)

Verwendetes Schnittmuster

Für das Oberteil habe ich als Grundlage ein Muster verwendet, dass ich ursprünglich für ein Elbencosplay vor Jahren gekauft hatte: Simplicity s7077.n5

Dort habe ich Schnittmuster C (oben rechts) als Grundlage verwendet.

Dieses hatte ich bereits einmal für ein anderes Outfit verwendet: Ein mittelalterliches Kleid für einen OC, eine Pilgerin.


Der Prozess

Das Schnittmuster hatte ich also bereits so fertig ausgeschnitten vorliegen. Ich müsste für Verina nur noch den Kragen etwas höher machen und die Ärmel anstatt sie zweizuteilen, aus einem Stück machen und weniger ausladend.

Also habe ich das Schnittmuster für die Ärmel angepasst.

Das Unterkleid

Ich beschloss, auf Anraten der netten Verkäuferin im Stoffladen, das fliederfarbene Unterkleid gesamt zu schneidern und nicht nur die sichtbaren Teile.

Also schneiderte ich das Unterkleid nach dem modifizierten Schnittmuster… nur dass ich den Halsausschnitt noch nicht angepasst hatte. Ich hätte mich selbst ohrfeigen können!

Glücklicherweise hat Verina noch einen langen Kragen, der oben aus dem Überkleid herausschaut.

Also habe ich den Kragen, den ich ursprünglich einfach als Schlauchschal aus einem 75cm breiten und 50 cm langen Stück Stoff machen wollte, einfach am vorhandenen Kragen festgenäht… ging mit ein bisschen Stretchen gerade so.

Man sieht den Fehler so zwar noch, aber ich konnte ihn zumindest etwas kaschieren. Außerdem ist glücklicherweise das Überkleid noch drüber.

Das Unterkleid war damit fertig:

Es ist zu bemerken, dass ich das Unterkleid bodenlang gemacht habe. In den Bildern im Comic sieht man, dass Verinas Kleid tatsächlich nur etwa knöchellang ist. Aber ich mag so Kleider in dieser Länge nicht, da ich gerne sehr hohe Schuhe trage, um etwas größer und schlanker zu wirken. Und da streckt ein bodenlanges Kleid noch etwas mehr.

Also habe ich mir diese kreative Freiheit genommen.

Das Überkleid

Ich habe wieder das gleiche Schnittmuster verwendet, jedoch dieses Mal den Kragen angepasst, sodass er enger ist. Außerdem habe ich den Saum auf die Länge, die Verinas Überkleid hat, gekürzt und in die richtige Form gebracht (alles Freihand).

Dann ging es ans Schneidern:

Da es sich um einen Möbelstoff gehandelt hat, war er nicht unbedingt einfach zu nähen, und am Ende etwas steifer, als ich es mir eigentlich gewünscht hätte.

Noch dazu war er in keiner Weise dehnbar, sodass ich vor einem Problem stand, was mir auch bei dem letzten Kleid, was ich nach diesem Schnittmuster geschneidert hatte, zu schaffen gemacht hat: Das so geschneiderte Kleid ist eigentlich zu groß und schmiegt sich nicht an die Figur an.

Einen Reißverschluss wollte ich aufgrund der Akuratesse nicht einbauen.

Doch da ich um das Problem wusste, habe ich direkt vorgeplant und ein schwarzes Band gekauft, dass ich in gleich lange Streifen geschnitten habe und auf jeder Seite entlang der Nähte des Schnittmusters am Rücken als Laschen für eine Schnürung eingenäht habe.

Auf jeder Seite sorgen 13 Laschen (natürlich müssen es 13 Stück sein!) dafür, dass das Überkleid nach dem Anziehen geschnürt werden kann.

Da Verina um die Hüfte eine Kordel als „Gürtel“ trägt, habe ich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen und die Schnürung hinten direkt in den Kordergürtel auslaufen lassen.

Damit war das Überkleid eigentlich fertig. Die Ärmel sind einige Zentimeter kürzer als die des Unterkleides, damit man dieses wie auf der Vorlage sieht.

Doch beim genaueren Betrachten war ich mit der Fülle des Rocks des Überkleids nicht zufrieden.

Der Möbelstoff war zu schwer, dass er nicht sanft fällt und somit zu stark am unteren Saum abstand.

Also bin ich mit Stecknadeln ran und habe so lange den unteren Teil des Überkleides bearbeitet, bis ich die Form gefunden hatte, die mir von der Optik her besser gefiel.

Ich habe die Nähte versetzt und dann fast einen halben Meter überflüssigen Stoff abgeschnitten.

Die so überarbeitete Variante sitzt wesentlich besser, schmiegt sich besser an die Figur an.

Auch sind die Nahtkanten nicht mehr ganz so offensichtlich sichtbar.

Auch mag ich, wie das Unterkleid mit wesentlich mehr Umfang so „voluminös“ fällt, während das Überkleid mehr einen stabilen Rahmen ohne viele Falten darstellt.

Der Hexenhut

Was ist eine Hexe ohne einen schönen Hexenhut? Richtig, geht gar nicht.

Das erste, was mir an Verinas Hexenhut aufgefallen ist, ist, dass er ziemlich groß ist, beziehungsweise eine sehr breite Krempe hat.

Somit waren die Vorlagen, die ich so im Internet zum Thema gefunden habe, nicht zu gebrauchen (unser Drucker funktioniert eh nicht: Der braucht wieder Magenta, um schwarz-weiß zu drucken…)

Also ging es los mit dem Probieren: Ein ausgeschnittener Kreis wurde erst immer größer gemacht, und dann wieder kleiner.

Am Ende hatte ich dieses Muster gefunden, war mir aber nicht ganz sicher, ob das nicht vielleicht doch zu groß wäre…

Probieren geht da wohl über studieren!

Das gleiche Spiel fand bei der Hutform selbst statt.

Der Gesichtsausdruck sagt alles: Trust the process und so weiter.

An dieser Stelle kam der EVA-Foam ins Spiel: Aus 5mm dickem Foam habe ich die Krempe des Huts ausgeschnitten, aus 3mm dickem Foam den Kegel für oben.

Dann habe ich aus dem Stoff des Oberkleides die Krempe noch 2 Mal ausgeschnitten und die Teile so zusammengenäht, dass ich von innen noch die EVA-Foam-Form reinschnieben konnte.

Den Kegel habe ich noch 1 Mal aus dem Stoff ausgeschnitten, an den Stoff der Krempe genäht und dann den Foam-Kegel hineingeschoben.

Somit hatte ich nun einen Hexenhut aus dem Stoff des Oberkleides, mit einem Kern aus EVA-Foam.

Verinas Hut ist zudem mit einem Hutband in der Farbe des Unterkleids ausgestattet.

Außerdem befindet sich vorne an diesem Band ein kleiner Totenkopf.

Diesen Totenkopf habe ich aus Foam Clay freihand geformt und über Nacht trocknen lassen.

Anschließend habe ich ihn mit weißer Acrylfarbe tupfend bemalt, sodass noch ein bisschen das schwarz durchscheint.

Mit ein paar Tupfen elfenbeinfarbener Acrylfarbe kam noch das wirklich knöcherne Aussehen dazu.

Auf der Rückseite habe ich eine Haarklemme durch den Foam Clay gestochen und mit dieser den Totenkopf an dem Hutband befestigt.

Ja, der Hut ist groß, aber ich mag es.

Ich habe die Krempe tatsächlich auch so breit gelassen, wie ich sie im Schnittmuster ermittelt hatte.

Der Kern aus Foam gibt der ganzen Konstruktion Stabilität, aber ermöglicht auch ein leichtes Verformen, vor allem unter der Verwendung von Hitze.


Das Ergebnis

Ich bin mit dem Endergebnis wahnisnnig zufrieden. Es ist eigentlich genau so geworden, wie ich mir das vorgestellt habe.

Ich liebe die sichtbare Struktur des Stoffes, mag es, wie der Rock des Unterkleides fällt, feier den großen Hut.

Und es ist ein wirklich komfortables Cosplay zum Tragen, ich konnte damit für das Shooting eine nicht unerhebliche Strecke wandern und danach sogar in einem Outdoor-Fitnesspark aktiv werden.

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